Jodhpur / Die Blaue Stadt

Die Rathor Raputen wanderten im Jahr 1211 in das heisse, trostlose Marusthal im Herzen Rajasthansein. Ihr Land erhielt den Namen Marwar, Land des Todes. Es deckte sich mit der Wüstenregion West-Rajasthans und umfasste die drei wichtigsten Städte Jodhpur, Bikaner und Jaisalmer.

Im  Jahre 1459 grûndete Rao Jodha die Stadt Jodhpur, an einer belebten Handelsroute. Aus den Erträgen des Handels mit Opium, Sandelholz, Datteln und Kupfer. 

 

Von Titanen erbaut erscheint das gewaltige, inmitten der Altstadt von Jodhpur gelegene Meherangarh Fort. Auf einem 120 Meter hohen Felsen, scheinbar herauswachsend, erhebt sich diese mächtige Palastanlage. Ebenso beeindruckend ist der morgendliche Blick von den bis zu 32 Meter hochen Festungsmauern auf die Altstadt mit ihren tiefblau bemalten Häusern. Das faszinierende Blau der Häuser rûhrt vom Kupfersulfat her, dass der Tûnche beigegeben wird um Termiten und andere Insekten fernzuhalten.

Das Fort Mehrangarh besteht aus einer kompakten Palastanlage, umschlossen von um den Felsen verlaufende Bastionen und Befestigungsanlagen. Von der Stadt fûhrt eine kurvenreiche Strasse zum Eingang. Jedes der insgesamt sieben Festungstore die während des steilen, serpentinenartigen, von Mauern begrenzten Aufstiegs zum Palast zu durchqueren sind, trägt Spuren der ereignisreichen Geschichte des Hauses Marwar. Bei einem der Tore finden Sie 15 Handabdrûcke als Hinweis darauf, dass sich einige Witwen des Maharadschas Man Singh in den damals ûblichen Verbrennungstod ( Sati ) stûrzten, als der Leichnam 1843 verbrannt wurde.

Ähnlich verwinkelt wie der Aufstieg zum Palast sind die Treppen und Gänge innerhalb des vor allem durch seine sehr schönen Ornamentierungen beeindruckenden Sandsteinpalastes. Die filigranen Steinmetzarbeiten an den ûberhängenden Erkern und Ballonen gehören zu den schönsten ganz Rajasthans. Ebenso wie die Ausstattung der einzelnen Räume des Palastes mit antiken Möbeln, vergoldeten Sänften, Kostûmen, Musikinstrumenten und den Schmuckvitrinen. Es umfasst auch eine der grossartigsten Waffensammlungen Indiens.

Auf dem Weg zurück zur Stadt zweigt nach einigen Hundert Metern ein Weg nach links ab. Dort befindet sich das Grabmal des 1895 verstorbenen Maharaja Jawant Singh II, ein leuchtend weisser Marmorpavillong. ( Jaswant Thade )

Auch ein Bummel durch die Altstadt und ûber den sehr lebhaften Gewûrz- und Obstmarkt Sardar Market, in dessen Mitte der imposante Uhrturm steht, lohnt sich.

Am Sûdrand von Jodhpur steht der gewaltige Umaid-Bhawan-Palast inmitten weitläufiger Gärten. 3000 Arbeiter bauten ûber 10 Jahre an den 347 Räumen umfassenden Gebäudes, dessen Zentrum eine 60 Meter hohe Kuppelhalle bildet. In einem der Flûgel lebt nach wie vor die Maharja Familie, den Rest beherbergt jedoch heute ein Heritage-Hotel der Superluxusklasse.

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