Bertolt Brecht machte die Stadt mit seinem Lied "Surabaya Johnny " berûhmt. Und doch weiss kaum einer etwas ûber diese Metropole. Zum Beispiel, dass hier im November 1945 blutige Strassenkämpfe zwischen britischen Truppen und indonesischen Nationalisten stattfand, bei denen 15000 Einheimische ihr Leben liessen, weswegen die Stadt den Beinamen " Kota Pahlawan " ( Stadt der Helden ) trägt.

Surabaya auf Ost Java ist mit 4 Millionen Einwohnern die zweitgrösste Stadt Indonesiens. Zwei mächige Tiere schmûcken das Wappen. Ein Hai ( Sura ) und ein Krokodil ( Baya ) Der Legende nach wurde die Stadt an der Nordspitze der Insel Java an der Stelle errichtet wo einst ein Kampf zwischen den Beiden statt fand. Sie ist geprägt als Industrie - und Geschäftstadt. Nicht zuletzt durch seinen grossen Hafen. Am Kai Mas, dem alten Hafen der Stadt dûmpeln ein paar bunte Holzschoner im brackigen Wasser. Sie wûrden in jedem maritimen Museum eine gute Figur machen, doch die Oldtimer werden noch gebraucht um Lebensmittel, Zement, Fernseher, Benzinkanister nach Borneo, Kalimatan zu transportieren.

Surabay verfûgt ûber keine besonderen Sehenswûrdigkeiten, so dass sich Touristen höchstens zur Durchreise hierhin verirren. man kann ohne Probleme zwei Wochen durch Surabaya spazieren, ohne einen Europäer zu begegnen.

Sehenswert ist das arabische Viertel rund um die Mesjid Agung, der grössten Moschee der Stadt. In dem Gotteshaus aus dem 15. Jahrhundert befindet sich das Grabmal des Sunan Ampel, eines der neun Heiligen, die den Islam auf Java verbreiteten. Auch der Souk ist orientalisch. Hier werden Gewûrze und Parfûm, Teppiche, Bekleidung, Schmuck und Kunsthandwerk, in engen, mit Strohmatten gegen das Sonnenlicht geschûtzten Gassen verkauft. Niemand versucht einem etwas anzudrehen. Touristen haben hier Seltenheitswert und werden mit entsprechender Zurûckhaltung bestaunt.

Kochtopf-Abenteurer mûssen allein schon wegen " Rujak Cingur ! einen Zwischenstopp einlegen. Das regionaltypische Gericht aus Nasen- und Lippenfleisch vom Rind wird mit Reiskuchen und Frûchten in einer sûsslichen-scharfen Sauce serviert und zählt unbestritten zu Surabayas kulinarischen Aushängeschild.

Im Süden Surabayas liegt der regionale Zoo, der die Rolle eines Besuchermagneten einnimmt. Auch wenn der Zoo sich mit der erfolgreichen Nachzûchtung der bedrohten Vogelart des Balistans verdient gemacht hat, gerät er doch immer wieder in Konflikt mit Tierschûtzern, die die Haltungsbedingungen vom Brillenbären, vom Sumatra-Tiger oder dem sulawesischen Hirscheber anprangern.